Diese Seite verwendet Cookies, Google Analytics und diverse Social Media Like & Share Buttons. Um Ihre Privatsphäre zu schützen werden die Social Media Like & Share Buttons im 2-Klick Verfahren erst aktiv und senden Daten wenn Sie diese erstmalig anklicken und dadurch im Sinne der EU - DSGVO zustimmen. Durch Klick auf den grünen Button geben Sie Ihre Zustimmung zur Verwendung von Cookies, entsprechenden Datenübertragung an Dritte (auch nach USA) und zur Datenschutzerklärung lt. neuer EU DSGVO.

Open menu

Manchen Patienten sieht man es nicht an, dass sie tatsächlich schwer krank sind. Das Leiden bleibt zunächst kaum beachtet… es schaut ja nicht so ernst aus. Und irgendwann bricht es mit aller Macht hervor, und die Umstehenden, die bis dahin nur Unverständnis zeigten, sind schockiert.

 

Leppersdorf hat so einen „Patienten“ – und zwar in Form der Straße, die von der Pulsnitzer Straße zum Firmengelände der Sachsenmilch AG verläuft („An den Breiten“). In einem vorangegangenen Bericht hatten wir das Thema bereits schon einmal aufgegriffen, und nach der letzten Gemeinderatssitzung nimmt die Problematik nun unumstößliche Gestalt an.

 

Der Vergleich mit dem Patienten war nicht zufällig gewählt, denn da kann man sich hineinversetzen – da gibt es genügend Fälle, die auch dem einen oder anderen Leser selbst bekannt sein könnten. Als nämlich der Tagesordnungspunkt „Sanierung der Zufahrt Sachsenmilch“ zur Sprache kam, entfachte sich eine lebhafte Diskussion, die zwischen Ungläubigkeit und Zweifeln an der Notwendigkeit hin und her schwankten. Rein optisch gesehen gäbe es wesentliche schlechtere Straßen in der Gemeinde.

Beim genauen Hinsehen lassen sich deutlich die tiefen Spurrillen erkennen, die sich zwischenzeitlich in die Straße geprägt haben.

 

Dies mag völlig richtig sein. Doch da sind wir wieder bei den Äußerlichkeiten angelangt. Es ist nicht wegzuleugnen, dass die Straße deutliche Risse und Dellen aufweist, und dass es tatsächlich Straßen gibt, die auch wirklich ein jämmerlicheres Bild abgeben. ABER: Keine andere dieser Straßen muss den Belastungen standhalten, die dieser Zufahrt abverlangt werden. Allein der Firmenverbund der Sachsenmilch AG wird tagtäglich von ca. 700 Brummis angesteuert (die auch wieder abfahren); die LKW und anderen Fahrzeuge, die sich darüber hinaus sonst noch in diesem Areal bewegen, gar nicht mitgezählt. Das kann nicht ohne Folgen bleiben.

 

Eine Ursache liegt darin, dass bei der damaligen Konzeption der Zufahrtsstraße eine Klassifizierung erfolgte, die solche extremen Verkehrslasten, wie sie heute das alltägliche Bild bestimmen, keinesfalls vorgesehen haben. Und diese Klassifizierung wiederum bestimmt, wie der Unterbau der Straße beschaffen bzw. für wie viele Tonnen Gewicht er tragbar sein muss.

 

Deutliche Fahrbahnschäden aufgrund stetiger Überbelastung

Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASUV) hat auf die Schäden aufmerksam gemacht; weitere Fachfirmen haben im Ergebnis ihrer Untersuchungen ebenfalls auf die Dringlichkeit einer Sanierung hingewiesen, und die Gemeinde kam letztendlich zum gleichen Schluss. Damit steht fest, dass diese – als Gemeindestraße kategorisierte Strecke – dem Wachauer Geldsäckel zu Lasten fällt und der Gemeinderat nun darüber nachdenkt, wie die damit notwendig werdenden Ausgaben zumindest ein wenig dezimiert werden könnten. Denn schon jetzt steht fest, dass es ein teueres Projekt werden wird. Allein der Abschnitt von der Pulsnitzer Straße bis zur Einfahrt der Firma Helestra wird bis zu 1,5 Millionen Euro beziffert – da ist der weitere Teil bis zum Sachsenmilch-Werksgelände noch gar nicht einkalkuliert.

 

Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU) fasste die Inangriffnahme des Projektes so zusammen: Die Sanierungsmaßnahmen seien unumgänglich. Für den vorderen Abschnitt (Pulsnitzer Straße bis Einfahrt Helestra) sind – immerhin – Förder-

möglichkeiten vorhanden. Eine Unterstützung bis zu 75 Prozent der Kosten wäre durch den Freistaat möglich – im günstigsten Fall. Der zweite Abschnitt bis zur Werkseinfahrt Sachsenmilch ist allein Sache der Gemeinde. Dies deshalb, weil diese Strecke lediglich die Zufahrt zu EINER Firma zu gewährleisten hat. Dass auf dem Sachsenmilch-Gelände tatsächlich mehrere Firmen ihren Standort haben, spielt aus dem Grunde keine Rolle, weil diese alle dem Müllermilch-Firmenverbund angehören und in diesem Zusammenhang daher als eine Einheit angesehen werden.

 

Der Plan ist, den ersten Teil grundlegend zu sanieren und durch eine Änderung der Klassifizierung ein den tatsächlichen Belastungen angepasstes Fundament einzubringen. Der hintere Teil wird mit punktuellen Reparaturen ausgebessert. Der Gemeindechef versicherte, es werde weder eine Verbreiterung noch eine Verlegung der Straße geben.

 

Ein Radeberger Büro ist derzeit dabei, die Planung der Arbeiten zu koordinieren und eine entsprechende Kostenaufstellung zu erarbeiten. Sobald diese vorliegt, können Fördermittelanträge gestellt werden – und bekanntlich wird damit ein Amtsschimmel in Bewegung gesetzt, der eher gemächlich trottet statt trabt. Soll heißen: Wann es zu einem Beginn der Bauarbeiten kommen wird, ist derzeit noch völlig unabsehbar. Dieses Jahr wohl kaum noch. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass auch die ersehnte Umgehungsstraße in weite, weite Ferne gerückt ist (die ja logischerweise die Folgen dieser Sanierung abfangen würde), dürfen wir uns in absehbarer Zeit auf jeden Fall darauf einstellen.

 

Die Maßnahme lässt sich nicht wegreden. Eine Sanierung ist erforderlich, das lässt sich nicht umgehen. Genauso wenig wie die Aussicht darauf, dass es für alle Beteiligten ein „Vergnügen“ werden und das ganze Projekt bereits heute schon als eine enorme logistische Herausforderung angesehen wird, die sicherlich für alle eine Zerreißprobe für Nerven und Geduld darstellt. Wir halten Euch auf dem Laufenden.

 

 

Kommentare (0)

500 Zeichen verbleiben

Cancel or

Go to top