Rita Falk
Sauerkrautkoma
Ein humorvoller Provinzkrimi
Weil sich der Eberhofer in Niederkaltenkirchen bei der Verbrechensbekämpfung so verdient gemacht hat, wird er in die bayerische Metropole des Verbrechens versetzt. Gut nur, dass die Oma ihn mit Care-Paketen versorgt. Doch kaum hat der Franz den Sessel im Präsidium angewärmt, da geht’s auch schon los mit der großstädtischen Kriminalität. Als nämlich der Papa zum ersten Mal im Admiral daherkommt, wird ihm sogleich der Wagen geklaut. Der taucht zwar bald wieder auf, doch damit fängt der Stress erst richtig an: Im Kofferraum befindet sich die Leiche einer jungen serbischen Frau. Offenbar erwürgt. Die Spuren führen den Franz in eine ihm völlig fremde Welt: nach Grünwald.
Zum Inhalt:
Diesmal darf der Franz Eberhofer nicht in Niederkaltenkirchen ermitteln. Er wird zwangsversetzt nach München, obwohl ihm die Großstadt gar nicht liegt. Er ist auch nicht bereit, da zu wohnen. Lieber donnert er mit Sirene und Blaulicht die nicht unerhebliche Strecke hin und her, um in seinem Saustall zu übernachten.
Trotzdem lassen die Oma und der Papa es sich nicht nehmen, dem Bub in München einen Überraschungsbesuch abzustatten. Gekommen sind sie nicht etwa mit dem Zug, sondern mit dem alten Opel Admiral vom Papa. Sie begleiten Franz, der mit dem Birkenberger Rudi verabredet ist, ins Augustiner und hinterher ist das alte Auto weg. Taucht aber zwei Tage später wieder im Dachauer Forst auf.
Das Auto stinkt erbärmlich, hat den Ausflug aber sonst gut überstanden. Es fehlt nichts. Aber wie sich später herausstellt, ist etwas dazugekommen. Im Kofferraum liegt die Leiche einer jungen Frau.
Weil keiner sich zuständig fühlt, muss sich Franz der Sache annehmen.
Dabei hat er wirklich genug am Hals. Der Leopold ist, weil er in einer Ehekrise steckt, wieder zuhause eingezogen und das geht dem Franz ordentlich gegen den Strich. Und dann macht da einer frech der Susi den Hof und Franz sieht sich gezwungen seiner Angebeteten einen halbherzigen Heiratsantrag zu machen, damit die nicht auf dumme Gedanken kommt.
Grandios! Auch mit diesem mittlerweile fünften Buch um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer wird man wieder sehr gut unterhalten. Abwechslung bringt seine Zwangsversetzung nach München mit sich, denn eine Großstadtpflanze ist der Eberhofer nun wirklich nicht und stellt sich demensprechend an.
Überhaupt scheint diesmal der Mordfall in den Hintergrund zu rücken, denn familiäre Probleme und Dorfangelegenheiten nehmen den Franz Eberhofer ordentlich in Beschlag. Selbst die Hunderunden mit dem Ludwig dauern ungewöhnlich lange.
Mit im Buch sind wieder Rezepte von der Oma. Wobei beim „Gedampften Sauerkraut“ ein Hinweis auf die möglichen Nebenwirkungen bei empfindlichen Menschen fehlt. So ein Sauerkrautkoma steckt man nämlich nicht so leicht weg!
(Rezension von Heike Rau / Leselupe.de)
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Veröffentlicht: 27. März 2020
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