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Ulrike Schweikert

Hinter den Spiegeln

Historischer Roman

 

Erscheinungsdatum Erstausgabe : 10.10.2014

Verlag: MIRA Taschenbuch

Fester Einband 464 Seiten

 

 

Lieben, Lügen und Intrigen: Ulrike Schweikerts opulente Familiensaga im Schatten einer untergehenden Donaumonarchie. Wien 1895. Bei einem tragischen Sturz verliert die junge Komtess Luise von Waldstein ihr Gedächtnis. Aber gerade das öffnet ihr die Augen: Die Dekadenz des Hofadels kommt ihr plötzlich verlogen vor, im elterlichen Palais erscheint ihr die strenge Aufteilung zwischen den Bediensteten und ihrer eigenen Familie falsch. Und warum werden treppauf und treppab Wahrheiten verschwiegen statt ausgesprochen? Doch Luise ist nicht allein: In der Werkstatt des jungen Zuckerbäckers Stephan Brucker erlebt sie eine sinnliche Welt voller Düfte, süßer Genüsse und warmer Vertrautheit. Eine Mesalliance bahnt sich an, die auf höchste Empörung stößt. Denn es gibt ungeschriebene Gesetze, die niemand brechen darf. Könnte doch davon die Zukunft der Donaumonarchie abhängen …

 

Die Grundidee der Handlung


Die junge Luise von Waldenberg erwacht aus langer Bewusstlosigkeit und kann sich an nichts mehr erinnern, weder an den Unfall – von dem man ihr sagt, sie sei vom Pferd gestürzt – noch an ihren Namen und die Menschen ihrer Umgebung. Mit Hilfe ihrer Zofe und des Haushofmeisters versucht sie, ihr Gedächtnis wieder zu finden, denn ihre Familie scheint etwas vor ihr zu verheimlichen und ist nur darauf bedacht, einen gesellschaftlichen Skandal zu vermeiden.

 

Ulrike Schweikert gelingt es ausgezeichnet, dem Leser die noble Wiener Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts nahe zu bringen. Dass die fiktive Komtess von Waldenberg immer wieder mit „echten“ historischen Personen aus den vornehmsten Familien zusammen trifft - zum Tee mit der Fürstin Kinsky oder der Prinzessin Hohenlohe-Schillingsfürst, zum Hofball gar mit der Kaisertochter Marie Valerie - macht die Erzählung sehr lebendig und interessant, zumal die genannten Damen auch recht authentisch dargestellt werden.


Stil und Sprache


Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Sprache ist der damaligen Zeit angepasst und der jeweiligen Situation angemessen. Die Autorin versetzt ihr Publikum in die Rolle des Beobachters von außen, sodass man die Handlung aus Sicht der verschiedensten Personen erlebt, wenn auch Luise naturgemäß die Hauptperson ist. Sehr anschaulich und mit viel Lokalkolorit schildert Ulrike Schweikert das Wien der Kaiserzeit - sei es in Punkto Kleidung, Frisuren, Einrichtung, Speisen und Getränken - ebenso, wie das Standesbewusstsein und die Umgangsformen, die in höchsten Adelskreisen ausserordentlich wichtig genommen wurden. 


Dem gegenüber stehen die Bediensteten und die Familie Brucker. Auch bei ihnen gibt es eine Hirarchie und ihre Verhältnisse und Aufgaben sind sehr gut und realistisch beschrieben. Man erfährt sehr viel über die Arbeit eines Zuckerbäckers und meint, das feine Schokoladenkonfekt förmlich zu riechen und zu schmecken.

 

Dass Luises Sturz kein Unfall war, ahnt der Leser recht schnell und hat auch gleich einen Verdacht, aber so einfach macht es die Autorin ihm dann doch nicht und die Spannung wird bis zum Schluß gehalten.


Figuren


Ulrike Schweikert hat ihre Charaktere sehr vielschichtig und sorgfältig ausgearbeitet. Luise hat durch ihre Amnesie scheinbar eine Wandlung durchgemacht, denn als sie mit Hilfe ihrer Tagebücher versucht, ihr Gedächtnis wieder zu finden, erkennt sie sich in der oberflächlichen, eitlen Schreiberin selbst nicht mehr. Sie ist nun freundlicher gegenüber den Dienstboten und erfährt von ihnen die Hilfe, die ihre Familie ihr aus unerfindlichen Gründen verweigert.


Die Gräfin ist kränklich und lebt ganz zurückgezogen, der Graf überlässt den Haushalt dem Haushofmeister und seiner Schwägerin, die mit Mann, Sohn und Tochter als „arme Verwandte“ von ihm geduldet werden. Für Luises gesellschaftliche Erziehung sorgt ihre Großtante, die Prinzessin Auersperg, die sie als Anstandsdame begleitet und zu den höchsten Kreisen Zutritt hat. Der Zuckerbäcker Stefan ist heimlich in Luise verliebt und führt sie zusammen mit seiner Schwester in die Geheimnisse der Konfektbereitung ein, was seine Mutter gar nicht gern sieht, da sie fürchtet, den Grafen als Kunden zu verlieren.

 

Alle diese Figuren sind sehr lebendig mit ihren Stärken und Schwächen dargestellt. Der Leser kann sich ein gutes Bild von ihnen machen und Interesse und Anteilnahme, aber auch Antipathie und Ablehnung für sie entwickeln.


Fazit

 

Zwischen Prolog und Epilog aus dem November 1916 erzählen 29 nummerierte Kapitel die eigentliche Handlung, die sich im Herbst und Winter 1892/93 abspielt. Ein Glossar und ein Verzeichnis der wichtigsten Personen, sowie eine Danksagung beschließen das Buch.

 

Ein schöner historischer Roman mit viel Atmosphäre und interessanten Details aus dem Wien der „Donau-Monarchie“

 

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